Wie sich Glaubenssätze auflösen lassen
„Erwarte nicht zu viel, sonst wirst du nur enttäuscht“ – nicht wenige meiner Klienten haben sich mit diesem Glaubenssatz im Hinterkopf durch ihr Leben gehangelt. Von Ast zu Ast, von Glaubenssatz zu Glaubenssatz. Der genannte Satz mag irgendwann einmal durch eine negative Erfahrung entstanden sein. Vielleicht auch durch zwei.
Dann gerät er immer wieder in die eigenen Gedanken, die eine unglaubliche Macht haben können. Das alles erzählte mir mein Nachbar gerade gestern, wie wenig bewusst ihm dieses Karussell war. Bis er selbst merkte, dass diese Prägungen aus Vorzeiten in seinem Hirn fest eingebrannt waren. Nie reflektiert, nie angezweifelt, nie hinterfragt.
Dann sagte er, als wir auf seinen persönlichen Wunsch zu sprechen kamen, dass sich irgendwann ein „Lohnt sich eh nicht, im Beruf etwas zu verändern“ dazu gesellte. Er sagte, „Anja, das Rad des Vorankommens bleibt stehen, dreht sich mit der Zeit vielleicht sogar rückwärts.“
Uff – ich musste schlucken. So empfinde er die Situation im Augenblick im Job und ja, wieder einmal bestätigten sich seine Glaubenssätze. Seine Glaubenssätze. Sie werden irgendwann zu Regeln. Und bestimmen das weitere Handeln. Meinem Nachbar wurde augenblicklich klar: er muss etwas ändern. Aktiv gegensteuern. Und das ist genau richtig.
[Kontakt zu Anja Deilmann]
Gemeinsam lösen wir die Knoten im Kopf
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Geht es dir auch so? Mal ehrlich: Wie sehr handelst du nach bestimmten Sätzen? Wie oft kommen dir Sprüche aus der Kindheit ins Bewusstsein, die dich auf ihre Art geprägt haben? Und wie oft kommen sie dir in die Quere? Aus negativen Glaubenssätzen kann sich schnell eine Abwärtsspirale entwickeln. Du handelst nach ihnen – und dadurch bestimmen sie, welche neuen Erfahrungen du machst. Und welche nicht. Deshalb ist eines für unsere Zukunft besonders wichtig: falsche Glaubenssätze auflösen.
Was sind Glaubenssätze?
Gehen wir doch mal gedanklich an den Anfang: Ein Glaubenssatz ist ein Gedanke in dir. Eine Art zu denken – ob bewusst oder unbewusst. Es sind innere Überzeugungen, die sich im Laufe unseres langen oder noch kurzen Lebens in uns entwickelt haben. Wir haben sie übernommen oder sie wurden beeinflusst durch unsere Eltern, Großeltern, unsere Lehrer, alle Personen, mit denen wir zu tun haben oder hatten. Was wir lesen, was wir hören, welche Kontakte wir knüpfen – das alles prägt und nährt unsere Glaubenssätze. Und aus ihnen entsteht unser Weltbild. Es die Wahrheit, die wir für die echte Wahrheit halten.
Sie sind zudem unsichtbar und haben doch so viel Macht! Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die unser Denken, Handeln und letztendlich auch unseren Erfolg beeinflussen. Und sehr oft sind sie uns gar nicht richtig bewusst, aber dennoch lassen wir uns von ihnen ausbremsen, ohne es zu bemerken.
Glaubenssätze sind nicht per se schlecht
Ganz wichtig: Glaubenssätze sind nicht immer ein Unheilsbringer, den man auf jeden Fall bekämpfen muss. Es gibt sie auch in GUT, also in positiver Ausprägung. Wenn wir „alles was wir geben auch zurück bekommen“, finden wir unser Glück beispielsweise im Engagement für andere Menschen, im direkten Glauben an das Gute und ähnlichen Gedanken.
Sind wir der Meinung „akzeptieren zu müssen, was wir nicht ändern können“ …, gehen wir an vielen Stellen deutlich gelassener durchs Leben. Positive Glaubenssätze prägen unser Mindset. Sie machen es dynamisch und lassen uns an den Herausforderungen wachsen.
Wenn wir allerdings in dem Glaubenssatz leben, dass die „Welt schlecht“ ist, nehmen wir die Dinge um uns herum genau unter dieser Prämisse wahr. Das ist dann die eine Wahrheit. Und der Glaubenssatz wird immer und immer wieder bestätigt. Ein bisschen wie bei der selbst erfüllenden Prophezeiung (self-fulfilling prophecy): Wir suchen etwa aktiv nach Beispielen, die unsere Hypothese stützen. Gegenbeispiele lassen wir dabei außer Acht. Und zack – gefangen im Meer der negativen Glaubenssätze.
Die Klassiker – negative Glaubenssätze aus der Kindheit
Du wirst erstaunt sein, wie viele Glaubenssätze sich aus der Kindheit in deinem Kopf festgesetzt haben. Denn damals, als dein Gehirn noch alles aufgesaugt hat, wie ein Schwamm, hatten es Glaubenssätze besonders leicht. Sie sind teilweise so tief verankert, dass wir uns als Erwachsene kaum davon lösen können. Welche von diesen Glaubenssätzen kommen dir bekannt vor?
- Ohne Fleiß, kein Preis
- Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
- Wer schön sein will, muss leiden
- Man kann nicht einfach tun, was man will
- Nur Schwächlinge zeigen Gefühle
- Ein Junge weint nicht
- Das Leben ist anstrengend
Diese kleine Liste ist noch harmlos im Vergleich zu den tief sitzenden Glaubenssätzen, die dein Selbstbild maßgeblich beeinflussen:
- Ich weiß nicht, was ich will
- Alles, was ich anfasse, misslingt
- Ich kann nicht mit Geld umgehen
- Ich bin ein schwieriger Mensch
- Ich bin nicht schlau genug
- Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden
- Ich bin nicht wichtig
- Ich darf keine Fehler machen
- Ich bin an allem Schuld
Diese Liste ließe sich noch sehr weit fort schreiben. Bist du bei diesen wenigen Beispielen schon fündig geworden, dann lies rasch weiter. Für solche negativen Glaubenssätze gibt es eigentlich nur eine Bestimmung: Löse dich davon, wenn du glücklich werden willst.
Warum du dich von negativen Glaubenssätzen lösen solltest
Negative Glaubenssätze beschränken dich in deinem Vorankommen. Sie sind oft der Grund, warum du deine eigentlichen Fähigkeiten gar nicht wirklich ausspielen kannst. Denn: „Ich werde es sowieso nicht schaffen“. Also versuche ich es gar nicht erst. Dein Glaubenssatz ist zur Tatsache geworden. Du glaubst es längst, dass es so ist. Und deine eigentliche Leistungsfähigkeit kommt nicht mehr zum Zug.
Individuen leben ihr Leben häufig mit diesen negativen Filtern. Bestimmte Erfahrungen machen sie gar nicht, weil sie ihnen bewusst oder unbewusst aus dem Weg gehen. Es ist, als würden wir alles durch eine rosarote Brille betrachten und die schönsten Rottöne dadurch nicht erkennen.
Glaubenssätze haben einen Einfluss auf all unsere Lebensbereiche. Im Privatleben sind wir vielleicht mit 40 noch Single, weil wir in jedem potentiellen Partner jemanden sehen, der uns verletzen wird. Im Berufsleben haben wir noch keinen Schritt auf der Karriereleiter gemacht, weil wir fest davon überzeugt sind, dass wir es nicht verdienen. Das darf nicht Grundlage unseres Lebens sein! Wir müssen die Festplatte umprogrammieren.
Kann man negative Glaubenssätze auflösen?
Um es kurz zu machen: Ja! Wie immer ist es Arbeit. Eine Arbeit mit sich selbst. Das kann dir keiner abnehmen. Es klingt vielleicht schwierig, es klingt vielleicht unmöglich. Aber das ist es nicht. Du kannst deine negativen Glaubenssätze erkennen und auflösen. Oft gelingt es schon dadurch, dass wir ihnen einen positiven Touch verleihen. Dadurch kommen wir zu einem positiveren Selbstbild und erlauben es uns, unser Potential besser auszuschöpfen. Hier ein paar Beispiele, wie du negative Glaubenssätze positiv färben könntest:
- Ich kann das nicht – Ich kann das noch nicht
- Das Leben ist so anstrengend – Das Leben ist manchmal echt anstrengend
- Ein Partner macht mich immer unglücklich – Meine bisherigen Partner haben mich unglücklich gemacht
- Man kann anderen Menschen nicht vertrauen – Manche Menschen enttäuschen dich, aber vielen kannst du vertrauen
- Ich muss einen Uni-Abschluss haben, um erfolgreich zu sein – Ein Uni-Abschluss macht den Berufsweg leichter, aber letztlich kann ich auf vielen Wegen zum Erfolg gelangen
Hast du schon eine Idee für einen deiner eigenen negativen Glaubenssätze? Versuche es in deinen Gedanken.
Dauerhaft Glaubenssätze umformulieren – so geht’s!
Es geschieht nicht von heute auf morgen und nicht für alle Glaubenssätze auf einmal. Aber in wenigen, effektiven Schritten können wir negative Glaubenssätze dauerhaft verändern. Daran glaube ich persönlich ganz fest. Hier ist mein Kurz-Fahrplan für deine ersten Schritte:
Die eigenen Glaubenssätze erkennen
Nimm dir Zeit, ein Stück Papier und einen Stift. Der erste Schritt ist Selbstreflexion. Erinnere dich an deine Kindheit, die Personen, die dich geprägt haben, die Lebensbereiche, in denen du dich bewegst. Nun schreibe alle Stichworte oder Glaubenssätze auf, die du damit in Verbindung bringst.
Einen Glaubenssatz hinterfragen
Starte mit einem einzigen Glaubenssatz und frage dich, wie er entstanden ist. Wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter? Warum glaubst du das? Gäbe es Alternativen? Wie wäre es, ohne diesen Glaubenssatz zu leben?
Limitierende Glaubenssätze umformulieren
Versuch mal, den negativen Glaubenssatz mit einer positiven Affirmation zu beeinflussen. So wird ganz banal aus einem „Ich kann das nicht“ ein „Ich kann das NOCH nicht“. Oder etwas komplexer aus einem „Ich habe nie Erfolg“ ein „Der Erfolg fällt mir nicht in den Schoß. Ich werde mir genau das erarbeiten, was ich möchte.“ An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, sich Hilfe zu holen. Obwohl viel diskutiert, können dich hier die positiven Effekte der NLP-Methode unterstützen (Neurolinguistisches Programmieren). Bei dieser Coaching-Technik werden viele Impulse gesetzt, durch die du dein Leben nach deinen Vorstellungen und nicht nach Gewohnheiten gestaltest.
Neue Erfahrungen mit dem veränderten Glaubenssatz machen
Damit neue Glaubenssätze zur Regel werden, müssen sie Bestätigung finden. Achte deshalb im Alltag auf Signale, die deine positiven Glaubenssätze untermauern. Die dir zeigen, dass sie stimmen.
Den neuen Glaubenssatz festigen
Nach und nach nehmen deine positiven Erfahrungen durch die neuen Glaubenssätze zu. Ergänzend kannst du sie dir täglich vor Augen führen – sie beispielsweise auf deinen Spiegel schreiben oder deine Liste als Einschlaflektüre bereitlegen. Mir hat ein kleines Notizbuch seinerzeit sehr geholfen, als ich viele unnötige, falsche und teils vernichtende Glaubenssätze aus der Kindheit, Familie, Schule und Studium handschriftlich „transformiert“ und eben dort notiert habe. Immer und immer wieder habe ich in diesem Büchlein nachgelesen und heute mit Abstand denke ich noch so oft: Meine Güte, wie gut, dass ich es geschafft habe, das alles abzulegen.
Ich weiß – es klingt alles einfacher, als es sich für dich letztlich anfühlt. Und manchmal braucht man einfach einen kleinen Schubs. Einen Ansatzpunkt. Vielleicht einfach jemanden, der die richtigen Fragen stellt. Ruf mich doch einfach an! Ich helfe dir gern dabei, deine Glaubenssätze aufzulösen. Vor allem die, die dich am beruflichen Vorankommen hindern. Das kann ich wirklich gut.
Wenn du noch mehr Inspiration sammeln möchtest, schau dir meine anderen Blog-Beiträge zur Macht der Gedanken und den Chancen in der Krise an. Jetzt ist die Zeit, etwas zu verändern!
Deine Autorin: Anja Deilmann
Hallo, ich bin Anja und begleite dich als systemischer Business-Coach auf deinem Weg zu deiner eigenen beruflichen Veränderung. Zu mehr Sinn in deinem Wirkungsfeld. So findest du das im Innern, was du im Außen suchst. Den neuen Job, den sicheren Umgang im beruflichen Kontext, mehr Anerkennung und Freude im Beruf. Dies führt dazu, dass du klar weißt, wohin es für dich geht und wohin sich dein Potenzial entfaltet. Veränderung ist eine Chance, die ich dir gern zeige, wenn du willst. Lass‘ uns starten.
Toller Artikel! 👌🏻
Wir haben die wertvollen Impulse direkt für unseren Blog-Beitrag „Wie du negative Glaubenssätze auflöst“ verwendet. 🤝
Liebe Grüße
Julia & Steffen